· 

Die Schwitzhütte- im Schoß von Mutter Erde

Die Schwitzhütte ist eine kraftvolle Reinigungs-Zeremonie, die bedingt durch die wahre Symbolik, auch als ein weiblicher Weg der Heilung betrachtet wird. 

Es ist ein Zyklus der körperliche und geistigen Läuterung und

die darauf statt findende Neu-Geburt in dein wahres SEIN. 

Ein alter neuer Heilungsweg, gehalten in den Armen von Mutter Natur. 

 

Diese tausende von Jahren alte Zeremonie ist hauptsächlich aus der indianischen Tradition bekannt. Jedoch gab es in fast allen Erdteilen Schwitzhütten, die sich von der Form ähnelten aber teilweise aus unterschiedlichen Materialien gebaut waren. 

 

Eine Schwitzhütte ist weitaus mehr, als nur eine "Sauna im Freien". Wer sich einmal wirklich auf die Kräfte darin eingelassen hat, wird automatisch in einen mehr oder weniger tiefen Geburtsprozess getragen.

 

Die Bedeutung....

Jede Schwitzhütten - Zeremonie gleicht wahrlich einer Geburt. Für manche mag es sogar das Durchleben der eigenen Geburt sein, im Sinne von, auf der Erde ankommen. 

Die Hütte selbst, deren Gerüst aus Hasel- oder Weidenästen stabil in einer bestimmten Form verknotet ist, steht symbolisch für die Gebärmutter. 

Wohlig eingehüllt mit Tüchern und Decken bietet sie jenen geschützten Raum, der dem Mutterleib nachempfunden ist. 

In der Mitte befindet sich eine größere Vertiefung, in die innerhalb von vier Durchgängen glühende Steine aus dem Feuer gelegt werden. Sie erzeugen eine wohlige bis herausfordernde Hitze, der sich zu stellen der Reinigungsprozess ist. Mit Kräutern, Aufgüssen, Gebeten, Tönen, Mantren werden die einzelnen Durchgänge begleitet, die sich weit entfernt von Raum und Zeit befinden. 

Hier ist es möglich, dass persönliche Prozesse und Themen im wahrsten Sinne des Wortes "herauf geschwitzt" werden.

 

Die Entfernung vom Eingang der Hütte zum Feuer symbolisiert die Nabelschnur. Dazwischen befindet sich ein Altar für die Verbindung von Erde und Himmel. Das Feuer selbst im Osten ist das Symbol der lebensspendenden Kraft der Sonne. 

 

In der Hütte selbst ist es stockfinster. Nur das noch anfängliche Glühen der Steine, die immer zu Beginn eines jeden Durchgangs von Feuermann oder Feuerfrau in die Hütte getragen werden, lässt den Schimmer von Licht erahnen.  

 

Irgendwann ist der große Augenblick gekommen, der Durchgang öffnet sich und auf allen Vieren, ganz nah am Herzen der Erde erfolgt die Geburt hinaus auf die duftende, kühle Erde. 

 

Eine Zeremonie, die Verbindung schafft...

Dem eigentlichem Sein in der Hütte geht eine achtsames, gemeinsame Vorbereitung voraus. Die Zeremonie beginnt im Kreis, im Ankommen und Lauschen eines jeden Einzelnen. Mit reinigenden Kräutern wird die Schwelle vom Alltagsbewusstsein in diesen geschützten, heiligen Raum überquert. 

 

Alle Tätigkeiten werden nun gemeinsam in der Gruppe getätigt. Die Feuerstelle herrichten, die Hütte bauen bzw. wenn das Gerüst bereits steht, dieses abdecken, den Altar schmücken, die Gemüsesuppe für nach der Hütte kochen, das Feuer entzünden.....

Dabei ist es besonders wohltuend, nur das Wesentliche zu sprechen, sich ganz dem Tun und Sein im Hier und Jetzt hinzugeben, alle Werkzeuge, Geräte, Materialien, Elemente, Dinge.... die mit den Händen berührt werden, zu ehren und für ihren Dienst zu danken. Angefangen von den Steinen, unsere ältesten Verwandten bis hin zu Holz, Gemüse, Messer, Schaufel, Schubkarre.... Alles ist in irgendeiner Form beseelt und erweist einen wertvollen Dienst. (nicht nur während Schwitzhütten-Zeremonien). 

So verschwimmen oft die Grenzen zum einen unter den Teilnehmern als auch zu allem hin, was Teil des zeremoniellen Tages ist. Ein einziges, wundervolles Fließen im Miteinander entsteht.

 

Mein Weg zur Schwitzhütte...

begann als junge Frau mit Ende 20.

Das Leben, meine Suche und meine Neugier führten mich in einen Kreis von Menschen, die sich regelmäßig trafen, um unsere keltisch-germanischen Sonnen- und Mondfeste zu feiern. Hier begegnete ich auch meiner Mentorin, die inspiriert von TACANSINA (Medizinmann der Mandan) bereits viele Jahre Schwitzhütten leitete.

 

Jede einzelne Hütte, die ich in den  folgenden Jahren erleben durfte, offenbarte mir andere und neue Aspekte von Erkenntnis, Wissen, tiefster Verbindung mit den Elementen und Mutter Erde und brachte vor allem unglaublich viel Heilung und Frieden in mein Leben. Es gab Hütten, in denen ich durchs Feuer der Transformation ging, die mich zutiefst an meine Grenzen brachten, jene, die sanft und leicht waren, jene, bei denen die Witterung absolute Demut erforderte..... Ich habe Heilungshütten, Beziehungshütten, Familienhütten, Frauenhütten, Friedenshütten..... erlebt. Jede einzelne hatte und hat ihre ganz eigenen Kraft und Dynamik.

 

Wenn ich heute in einer Schwitzhütte sitze, egal ob als Zeremonie-Leiterin oder als Teilnehmerin, ist es jedes Mal ein Stück weit mehr "nach Hause" kommen- ein Verschmelzen mit der uns bedingungslos liebenden Mutter Erde, Gaia, Patcha Mama.

 

AHO